Mädchen machen MI(N)T!

Auf die Frage nach ihrem Berufswunsch geben nach wie vor die meisten jungen Frauen an, dass sie im medizinischen oder kaufmännischen Bereich arbeiten möchten. Auch die Ausbildung zur Friseurin war im Jahr 2011 unter den Top 10 der weiblichen Auszubildenden in NRW. Viel zu selten hingegen entscheiden sich Frauen für einen der sogenannten MINT-Berufe, also die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dass somit wertvolle Chancen vergeben werden, ist den jungen Frauen oft nicht klar.

Fachkräfte werden dringend gesucht – mit steigender Tendenz. Warum sich dennoch so wenige Mädchen für technische Berufe interessieren, lässt sich nur mutmaßen. Die MINT-Berufe gelten gemeinhin als „Männer-Berufe“. Dass eine Ingenieurin von heute sich weder „die Hände schmutzig machen“, noch besonders kräftig oder körperlich belastbar sein muss, scheinen nur wenige zu wissen. Technische Berufe sind vielfältig und bieten durchaus auch für junge Frauen gute Möglichkeiten. Aus diesem Grund bietet der Unternehmerverband nach dem Motto „Mädchen machen MI(N)T!“ seit langem verschiedene Projekte an. Diese sollen Schülerinnen über technische Berufe informieren, Interesse wecken und Vorurteile ausräumen.

Zu den „Wirtschaftsbezogenen Schulprojekten“ gehört unter anderem die „Vertiefte Berufsorientierung“, die vom Unternehmerverband organisiert und von der Agentur für Arbeit unterstützt wird. In diesem Rahmen haben Schülerinnen der teilnehmenden Schulen die Möglichkeit, schon vor dem Schulabschluss viele Berufsbilder näher kennenzulernen und so eine genauere Vorstellung davon zu entwickeln, welchen Beruf sie nach dem Abschluss ergreifen möchten. Zu diesem Zweck kommen zunächst Unternehmer an die Schulen, um Berufsbilder vorzustellen. Daraufhin können die Schülerinnen bei Betriebserkundungen den Arbeitsalltag in Unternehmen vor Ort beobachten und so einem Realitätsschock nach einer „blinden“ Berufswahl vorbeugen. Auch können die Teilnehmer auf diesem Weg Berufe für sich entdecken, die ihnen zuvor völlig unbekannt waren. Der Unternehmerverband stellt die Kontakte zwischen Unternehmen verschiedener Branchen und den Schulen her und koordiniert die Veranstaltungen.

Über die „vertiefte Berufsorientierung“ hinaus fördert der Unternehmerverband die MINT-Berufe in besonderem Maße. Durch das „Duale Orientierungspraktikum (Technik) - #dop4u“ im Kreis Borken bekommen Schülerinnen die Möglichkeit, das Studium eines MINT-Berufs an der Fachhochschule und den Arbeitsalltag eines Ingenieurs oder Informaikers in Betrieben kennenzulernen.

Die Betriebserkundungen, das „Duale Orientierungspraktikum Technik“ und der InfoTruck bieten Schülerinnen die Möglichkeit, neben Informationen über Berufe auch Einblicke in den Berufsalltag zu erhalten. Doch Technik lebt auch von Weiterentwicklung und Entdeckungen. Durch die Teilnahme am Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ kann durch das Umsetzen eigener Ideen die Begeisterung für technische Berufe geweckt werden. Der Wettbewerb findet seit 2005 jedes Jahr statt und wird von zwei Mitgliedsfirmen des Unternehmerverbandes ausgerichtet: von der Clyde Bergemann GmbH Maschinen- und Apparatebau aus Wesel und der Grunewald GmbH & Co. KG aus Bocholt. Die Kleingruppen bestehen aus vier bis sechs Schülerinnen, die von bis zu zwei Lehrern betreut werden. Die Aufgabenstellung wechselt jährlich und hat stets technischen Bezug. Durch die Koordination des Unternehmerverbands wird der direkte Kontakt der Arbeitsgruppen zu den Ingenieuren und Ausbildern ihrer Partnerfirma gewährleistet. Bei diesem Wettbewerb hofft der Unternehmerverband, dass auch viele Mädchen teilnehmen: „Schüler macht MI(N)T!“ – „Mädchen macht MI(N)T!“. Informationen zu vergangenen Wettbewerben finden Sie unter www.unternehmerverband.org ⇒ Leistungen ⇒ Schule/Wirtschaft ⇒ Wettbewerbe.

Info-Plattformen:

www.MEberufe.info
www.it-berufe.de
www.ausbildung-me.de
www.think-ing.de/Frauen im Ingenieurberuf
www.berufenet.arbeitsagentur.de

Lehrmaterial:
www.experiMINTe.de

MINT-Schulen:
www.mint-nrw.de
www.schulewirtschaft-nrw.de

Tarifvertrag zur Förderung von Ausbildungsfähigkeit:
www.tvfaf.de